Berlin. Deutschland wird sich an der Vernichtung der syrischen Chemiewaffen beteiligen. „Ich finde, niemand darf sich verweigern, der dazu die technischen Kapazitäten zur Verfügung hat“, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Donnerstag in Berlin. Deshalb habe die Bundesregierung entschieden, sich ihrer Verantwortung nicht zu entziehen und einen entsprechenden Beitrag zu leisten. Ein Teil der Reststoffe, die nach der Zerlegung der Chemiewaffen durch US-Spezialisten auf hoher See entsteht, sollten deshalb in Einrichtungen der Bundeswehr beseitigt werden

Bei den Reststoffen handelt es sich den Angaben zufolge um sogenanntes Hydrolysat. Die Verbrennung des Stoffs solle die bundeseigene Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten (GEKA) im niedersächsischen Munster übernehmen. „Deutschland hat eine sichere Technologie und lange Erfahrung mit der Vernichtung von Reststoffen chemischer Kampfmittel“, hob Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hervor. Es sei daher sinnvoll, „dass wir diese Fähigkeit der internationalen Gemeinschaft einbringen und damit einen wertvollen Beitrag für den Friedensprozess leisten können“.

Die GEKA in Munster, das zwischen Hannover und Hamburg liegt, ist dem Verteidigungsministerium unterstellt und arbeitet seit dem Jahr 1997 in dessen Auftrag an der Vernichtung von Kampfmitteln. In der Regel geht es dabei um die Unschädlichmachung und Entsorgung von Hinterlassenschaften der beiden Weltkriege. Hinzu kommen Aufträge aus der Industrie. Für die GEKA arbeiten 140 Spezialisten.