Der Beckenring besteht aus dem linken und rechten Hüftbein, die hinten durch das Kreuzbein miteinander verbunden sind und vorn durch einen Knorpel, der die sogenannte Schambeinfuge bildet. Die paarig angelegten Hüftbeine setzen sich aus dem Darmbein, dem Sitzbein und dem Schambein zusammen.

Bei Knochenbrüchen des Beckenrings gibt es zwei Formen, die stabilen und die instabilen Brüche. „Bei stabilen Frakturen ist der Knochen in der Regel an einer Stelle gebrochen und nicht verschoben. Das scheint bei der Kanzlerin der Fall zu sein“, sagt Prof. Karl-Heinz Frosch, Chefarzt der Unfallchirurgie in der Asklepios Klinik St. Georg. Die Verletzung kann mit körperlicher Schonung und viel Bettruhe ohne Operation behandelt werden.

Typisch für das Skilaufen sei eine solche Verletzung nicht, denn der Langlauf sei eine relativ verletzungsarme Sportart, sagt Frosch, der selbst Mitglied in der deutschen Nationalmannschaft für die nordische Kombination war. Wahrscheinlich sei Merkel mit der Seite auf hartem Schnee aufgeschlagen. Ihre Verletzung sei typisch für Unfälle, bei denen Menschen auf harten Untergrund stürzen oder im Auto durch seitlich einwirkende Kräfte verletzt werden.