Berlin. Der schleswig-holsteinische SPD-Landeschef Ralf Stegner soll stellvertretender Bundesvorsitzender seiner Partei werden, sagte Parteichef Sigmar Gabriel am Sonntag in Berlin. Ursprünglich galt Stegner als Favorit für die Nachfolge von SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles. Nach deren Wechsel ins Bundeskabinett solle der zweitwichtigste Parteiposten aber wieder von einer Frau übernommen werden, sagte Gabriel. Das habe der Parteivorstand einvernehmlich entschieden. Gabriel begründete die Entscheidung für eine Frau auf dem Generalsekretärsposten damit, „dass in der SPD die Alltagsgesichter zu männlich sind“.

Damit Stegner stellvertretender SPD-Chef werden kann, muss die Zahl der Vizeposten von fünf auf sechs aufgestockt werden. Stegner soll am 26. Januar auf einem außerordentlichen Parteitag gewählt werden. Gabriel sagte: „Sie alle wissen, dass Ralf Stegner und ich eng zusammenarbeiten.“ Trotzdem habe die Partei nach der Bundestagswahl eine intensive Debatte über die Frage geführt, dass in der SPD die Alltagsgesichter zu männlich seien. „Und man kann nicht immer in der Analyse übereinstimmen und dann, wenn’s zum Schwur kommt, das Gegenteil machen.“

Wer den Posten der Generalsekretärin übernehme, soll bis zum 26. Januar entschieden werden, ebenso die Besetzung des frei gewordenen Schatzmeisterpostens.