Berlin. Mehr als zehn Jahre nach dem sogenannten PISA-Schock können sich die Leistungen deutscher Schüler international wieder sehen lassen. Bei einem neuen weltweiten PISA-Test in Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften kamen die 15-Jährigen aus Deutschland bei 65 teilnehmenden Staaten und Regionen auf den 16. Platz und lagen damit erstmals auch im Vergleich der großen OECD-Industrienationen über dem Durchschnitt.

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) zeigte sich erfreut über den Aufwärtstrend: „Deutschland hat sich nicht nur schocken lassen, sondern auch wecken lassen durch PISA.“ Die Bundesrepublik gehört laut OECD zu den wenigen Ländern, in denen zuletzt das Leistungsniveau stieg und sich zugleich die Chancengerechtigkeit verbesserte. Im Bereich Mathematik lag das Niveau der deutschen Schüler nun umgerechnet ein halbes Schuljahr über dem OECD-Durchschnitt.

Unter den besten zehn der PISA-Studie befinden sich allein sieben Länder und Gebiete aus Asien. Spitzenreiter ist die chinesische Metropole Shanghai – die 15-Jährigen weisen hier ein um fast drei Schuljahre höheres Wissen auf als im OECD-Durchschnitt. Der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, warnte jedoch davor, sich künftig an der „Drillschule asiatischer Prägung“ zu orientieren. PISA dürfe nicht der alleinige Bildungsstandard sein.