Berlin. Die rund 20 Millionen Rentner in Deutschland können nach ersten Berechnungen der Bundesregierung im kommenden Jahr mit gut zwei Prozent mehr Geld rechnen. Dies geht aus dem Rentenversicherungsbericht hervor, der in der kommenden Woche vom Kabinett verabschiedet werden soll. Demnach geht die Bundesregierung davon aus, dass die Renten zum 1. Juli 2014 im Westen Deutschlands um 2,13 Prozent und im Osten um 2,25 Prozent steigen könnten.

Der Rentenversicherungsbericht wird jedes Jahr von der Bundesregierung vorgelegt. Die Berechnungen zur Rentenanhebung 2014 sind nur vorläufig. Festgelegt wird die Höhe im März. Entscheidend dafür ist, wie stark die Löhne in diesem Jahr steigen. Zum 1. Juli 2013 waren die Renten im Westen um 0,25 Prozent und im Osten um 3,29 Prozent angehoben worden.

Die Angleichung des Rentenwertes im Osten an den Westen kommt auf Grundlage der Annahmen in dem Regierungsbericht in den kommenden Jahren kaum voran. Derzeit ist ein Rentenpunkt – ein Durchschnittsverdiener erwirbt in 45 Arbeitsjahren 45 Rentenpunkte – im Osten 25,74 Euro wert und im Westen 28,14 Euro. Das sind 91,5 Prozent des West-Wertes. Wenn die Rentenerhöhung nicht anders ausfällt als derzeit angenommen, stiege dieser Wert 2014 auf 91,6 Prozent und würde 91,9 Prozent im Jahr 2017 erreichen. In den Koalitionsverhandlungen dringt die SPD auf einen Einstieg in eine rasche Angleichung.

Die jetzt von Union und SPD diskutierten neuen Vorhaben in der Rentenversicherung wie auch ein möglicher Verzicht auf eine Beitragssenkung im kommenden Jahr haben noch keinen Einfluss auf die Rentenerhöhung 2014. Dem Bericht zufolge müsste der Beitragssatz ab Januar auf 18,3 Prozent gesenkt werden, da die Rücklagen der Rentenkasse voraussichtlich ein Rekordhoch von 31 Milliarden Euro erreichen. In den Koalitionsverhandlungen wird aber erwogen, darauf zu verzichten, um unter anderem eine höhere Mütter- und Erwerbsminderungsrenten finanzieren zu können.