Berlin. Die Welthungerhilfe fordert ein Umdenken in der Entwicklungsarbeit. Ziel müsse sein, die Widerstandsfähigkeit von Menschen in Krisenregionen zu stärken, sagte die Präsidentin der Hilfsorganisation, Bärbel Dieckmann, am Montag in Berlin. Eine bessere Widerstandskraft („Resilienz“) sei ein wichtiger Grund dafür, dass in den vergangenen Jahren der Anteil der weltweit hungernden Menschen deutlich abgenommen habe.

Insgesamt hungern 842 Millionen Menschen. Das geht aus dem von der Welthungerhilfe vorgestellten Welthunger-Index 2013 hervor. Weiterhin ist jeder achte Mensch nicht ausreichend ernährt. Im Vergleich zum Jahr 1990 ging der Index jedoch um 34 Prozent zurück (je geringer der Wert, desto besser). So senkten 23 Länder ihre Indexwerte um etwa 50 Prozent und mehr. Dazu gehören Thailand, Vietnam und mehrere lateinamerikanische Staaten. „Die Situation in der Sahelzone ist weiter kritisch“, sagte Dieckmann. In Burundi, Eritrea und auf den Komoren sind die Werte am schlechtesten. Dieckmann: „Es ist ein Skandal, denn es gibt weltweit ausreichend Lebensmittel. Aber es gelingt uns nicht, Lebensmittel gut genug zu verteilen.“

Der zum achten Mal vorgestellte Welthunger-Index (WHI) beleuchtet in diesem Jahr erstmals das Thema Resilienz. Dabei geht es vor allem darum, wie Menschen mit Hunger- und Nahrungsmittelkrisen umgehen, die unter anderem durch Konflikte und Katastrophen hervorgerufen werden.