Partner wollen enge Zusammenarbeit mit Kanzlerin fortsetzen

Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach dem deutlichen Erfolg der Union bei der Bundestagswahl Glückwünsche aus ganz Europa erhalten. Die europäischen Partner wollen ihre „enge Zusammenarbeit“ mit der deutschen Regierungschefin fortsetzen. Der französische Präsident François Hollande gratulierte Merkel in einem Telefongespräch. Beide wollten „unablässig“ daran arbeiten, dass Deutschland und Frankreich ihre Zusammenarbeit fortsetzen könnten, um die „neuen Herausforderungen der europäischen Konstruktion zu meistern“, hieß es in der Erklärung weiter. Hollande lud Merkel nach Abschluss der Regierungsbildung zu einem Besuch in Paris ein.

Der britische Premierminister David Cameron überbrachte Merkel seine Gratulation per Twitter-Botschaft. Er freue sich darauf, auch in Zukunft „eng mit ihr zusammenzuarbeiten“, schrieb er in dem Kurznachrichtendienst. „Ich bin sicher, dass die Bundesrepublik Deutschland und ihre neue Regierung weiterhin engagiert zum Aufbau eines friedlichen und wirtschaftlich erfolgreichen Europas beitragen werden, das allen Bürgern dient“, erklärte EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy in Brüssel.

Italiens Regierungschef Enrico Letta sagte, es sei ein „gutes Ergebnis für die EU“, wenn die Euro-kritische Alternative für Deutschland (AfD) den Einzug in den Bundestag verpasse. Lettas Vorgänger Mario Monti hofft auf ein Bündnis von Union und SPD. „Falls eine Große Koalition zustande kommt, rechne ich mit Fortschritten bei der europäischen Integration“, sagte Monti der Zeitung „La Stampa“. Erfreut zeigte er sich über das Scheitern der FDP: „Die aktuelle FDP stand der europäischen Politik oft im Weg.“ Eine Abkehr Deutschlands von der Haushaltsdisziplin erwarte er nicht. Die Bundeskanzlerin werde aber ein größeres Augenmerk auf das Wachstum legen.

Die sozialistische Opposition in Portugal wertete Merkels Triumph hingegen als „schlechte Nachricht für Europa“. Das Wahlergebnis stärke Merkel, die sich mit ihrem Kurs in Europa aber politisch isoliere, erklärte ein Parteisprecher.