Berlin. Das Wahlergebnis macht eine Neuauflage der großen Koalition aus Union und SPD denkbar. Es wäre dann das dritte Mal, dass in Deutschland auf Bundesebene eine solche Koalition gebildet wird. Die erste Große Koalition regierte von 1966 bis 1969 unter Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU). Vizekanzler und Außenminister wurde der SPD-Vorsitzende Willy Brandt.

Anlass war damals das Auseinanderbrechen der schwarz-gelben Koalition unter Kanzler Ludwig Erhard (CDU). Wichtige Ergebnisse waren der Kampf gegen die damalige Wirtschaftskrise sowie die Verabschiedung der Notstandsgesetze. Nach der Wahl 1969 löste Brandt dann gemeinsam mit der FDP Kiesinger als Kanzler ab.

Die zweite große Koalition brachte 2005 Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ins Kanzleramt. Zuvor hatten bei vorgezogenen Neuwahlen sowohl Union und FDP als auch Rot-Grün mit Merkels SPD-Vorgänger Gerhard Schröder an der Spitze die Mehrheit verfehlt. Zu den Ergebnissen dieser Regierungszeit zählten die Einführung der Rente mit 67 sowie vor allem in der Endphase die Bewältigung der weltweiten Finanzkrise. 2009 wurde das Zweckbündnis durch die bisherige schwarz-gelbe Koalition unter Merkel abgelöst.