Rom. Einem Bericht der Uno-Ernährungsorganisation (FAO) zufolge werden jährlich 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verschwendet – entweder weil sie schon während der Produktion verloren gehen oder weil sie später nicht konsumiert und weggeworfen werden. Demnach geht ein Drittel der weltweit produzierten Nahrungsmittel jedes Jahr verloren

Der Wert der vergeudeten Lebensmittel entspreche dem Bruttoinlandsprodukt der Schweiz, sagte FAO-Generaldirektor José Graziano da Silva; der Verlust koste die Weltwirtschaft jährlich 570 Milliarden Euro. „Wir können es nicht zulassen, dass ein Drittel der Nahrungsmittel verschwendet wird oder verloren geht, während täglich 870 Millionen Menschen hungern“, sagte da Silva in Rom. Achim Steiner, der Leiter des Umweltprogramms (UNEP), sagte, die Verschwendung zu verringern, habe ein „enormes Potenzial“, um den Hunger in der Welt zu bekämpfen.

In dem Bericht der Ernährungsorganisation werden vor allem die hoch entwickelten Staaten in Asien – China, Südkorea und Japan – kritisiert. Dort werden jährlich pro Kopf der Bevölkerung fast 200 Kilogramm Lebensmittel verschwendet. Im Fokus stehen aber auch die Fleischindustrie in Nord- und Lateinamerika und die Verschwendung von Obst und Gemüse, etwa in europäischen Ländern.