Passau. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) will die Qualitätsstandards für Kindertagesstätten bundesweit vereinheitlichen. In einem Brief an die SPD-Vize Manuela Schwesig schlug Schröder die Einrichtung einer entsprechenden Bund-Länder-Arbeitsgruppe vor, wie die „Passauer Neue Presse“ berichtete. Schröder lasse prüfen, ob ein Bundesgesetz zur Festlegung einheitlicher Kita-Qualitätsanforderungen verfassungsrechtlich möglich wäre. Auch „eine Ländervereinbarung unter Einbeziehung des Bundes“ wäre ein denkbarer Weg. Eine solche Ländervereinbarung setze allerdings voraus, „dass alle Länder dabei mitziehen“. Auf jeden Fall solle eine Einigung „auf gemeinsame Standards für die Qualität der Kinderbetreuung“ erzielt werden, fordert Schröder in ihrem Brief an Schwesig, die dem Kompetenzteam von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück angehört.

Die kinder- und familienpolitische Sprecherin der Grünen, Katja Dörner, nannte es „schade und auch allzu durchsichtig, dass der Vorschlag Schröders erst jetzt kommt“. Jahrelang habe die Ministerin „die Hände in den Schoß gelegt und sinnvolle Forderungen zurückgewiesen“. „Vier Wochen vor der Bundestagswahl entdeckt sie nun ihr Herz für Qualitätsstandards. Das ist wenig glaubwürdig“, erklärte Dörner. Auch die Vize-Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Elke Hannack, bezeichnete bundesweite Kita-Qualitätsstandards als „längst überfällig“.