Brüssel/Berlin. Der Umweltausschuss des Europaparlaments hat für eine strikte Begrenzung von Biokraftstoffen gestimmt. Die Brüsseler Parlamentarier votierten am Donnerstag dafür, dass konventionelle Agrarkraftstoffe künftig lediglich 5,5 Prozent der Energie im Verkehrssektor liefern sollen. Grund sind Zweifel an der Klimabilanz einiger Biokraftstoffe sowie Sorgen über die weltweiten Nahrungsmittelpreise. „Es gibt einen unheilvollen Zusammenhang zwischen der Erzeugung von Nahrungsmitteln und der Kraftstofferzeugung aus Palmöl, Raps oder Sojaöl“, sagte der Grünen-Parlamentarier Martin Häusling.

Der Umweltausschuss stimmte auch für strengere Regeln für die Berechnung der Klimabilanz von Agrarkraftstoffen. So sollen auch indirekte Effekte berücksichtigt werden, etwa die Rodung wertvollen Regenwalds wegen fehlender Flächen für die Nahrungsmittelproduktion. Das Plenum des Europaparlaments und die 28 EU-Regierungen müssen noch über den Gesetzentwurf entscheiden.

Umweltorganisationen begrüßten das Votum der EU-Abgeordneten. Branchenverbände zeigten sich dagegen entsetzt. „Eine nachhaltig arbeitende Branche soll im Sinne eines vermeintlichen Umweltschutzes geopfert werden“, warnte der Verband der Ölsaaten verarbeitenden Industrie in Deutschland in Berlin.