Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi ist in erster Instanz zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Aber der 76-Jährige beteuert seine Unschuld.

Mailand. Die Quittung für „Bunga Bunga“: Der frühere italienische Regierungschef Silvio Berlusconi ist im Prozess um Sex mit Minderjährigen und Amtsmissbrauch schuldig gesprochen worden. Ein Mailänder Gericht verurteilte ihn am Montag in erster Instanz zu sieben Jahren Haft. Zudem darf der 76-Jährige zeitlebens keine öffentlichen Ämter mehr übernehmen. Es wird erwartet, dass Berlusconis Anwälte den Schuldspruch anfechten. Rechtskräftig wird die Verurteilung womöglich erst in dritter Instanz.

Mit dem Strafmaß übertrafen die drei Richterinnen sogar die von der Anklage geforderten sechs Jahre Haft. Sie sahen es als erwiesen an, dass Berlusconi bei Partys in seiner Villa Arcore für Sex mit minderjährigen Prostituierten bezahlt hat. Im Mittelpunkt stand die junge Marokkanerin „Ruby“. Die heute 20-Jährige gab zu, an mehreren Festen des Milliardärs teilgenommen und Geld erhalten zu haben. Es habe jedoch keinen Sex gegeben. Junge Frauen hätten als Nonnen oder als Barack Obama verkleidet für Berlusconi getanzt.

Der Ex-Premier beteuerte, es seien nur „elegante Abendessen“ gewesen. Er sei unschuldig und ein Opfer der Justiz. Berlusconis Partei PdL (Volk der Freiheit) ist derzeit Partner in der Koalition von Ministerpräsident Enrico Letta.