Berlin. Bund und Länder wollen sich stärker für Inklusion in Schulen und Ausbildungsbetrieben einsetzen. „Inklusives Lernen soll im ganzen Land selbstverständlich werden“, erklärte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Montag in Berlin. Zusammen mit Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) und dem Präsidenten der Kultusministerkonferenz, Stephan Dorgerloh (SPD), äußerte sie sich bei der Nationalen Konferenz „Inklusion gestalten – gemeinsam.kompetent.professionell“. Diese geht am heutigen Dienstag zu Ende.

Hintergrund ist die im Jahr 2009 ratifizierte Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte der Menschen mit Behinderungen. Mit der Ratifizierung hat sich Deutschland verpflichtet, ein integratives Bildungssystem auf allen Ebene zu gewährleisten. Wanka bezeichnete das Ziel als „große Herausforderung“. Mitschüler, Lehrer und ausbildende Betriebe müssten im „Umgang mit Heterogenität“ gestärkt werden, so die Ministerin. Die auf zehn Jahre angelegte und mit einer halben Milliarde ausgestattete Qualitätsoffensive für Lehrer, die im kommenden Jahr starte, beinhalte auch das Thema Inklusion, sagte Wanka.

Auch Dorgerloh betonte, die „Inklusion beginnt im Kopf“. Sie erfordere eine besondere Professionalität bei Lehrern. Dabei seien alle Beteiligten „zum Erfolg verpflichtet“. Zugleich betonte er, es dürfe dabei keine kurzsichtigen Schnellschüsse geben. Entscheidend sei, dass die Gesellschaft mitgenommen würde. Dabei sei es auch wichtig, die Erfahrungen der Förder- und Sonderschulen zu berücksichtigen.

Von der Leyen unterstrich, dass Behinderte noch besser beim Übergang von der Schule zur Ausbildung begleitet werden müssten. Sie verwies darauf, dass bei der von ihr im vergangenen Jahr gestarteten Inklusionsinitiative auch Schwerbehinderte Unterstützung bei der Suche nach einer Lehrstelle erhalten hätten. 200 Schwerbehinderte haben nach von der Leyens Angaben eine Ausbildung begonnen. Ziel sei es, rund 1300 Lehrstellen für Schwerbehinderte zu schaffen.