Berlin. Teilzeitjobs und befristete Beschäftigungen machen Männern im mittleren Alter offenbar mehr zu schaffen als Frauen. Laut Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse fehlen teilzeitbeschäftigte Männer öfter wegen psychischer Störungen am Arbeitsplatz als ihre Kollegen in Vollzeit: im Durchschnitt 1,9 Tage pro Kopf im Vergleich zu 1,4 Tagen. Der TK-Vorstandsvorsitzende Jens Baas sagte, Männer in befristeten und Teilzeitjobs hätten offenbar mit der finanziellen Unsicherheit und ihrem traditionellen Rollenmuster als Verdiener zu kämpfen.

Insgesamt belegt der Report die starke Zunahme psychischer Krankheiten als Grund für Arbeitsunfähigkeit. Die Diagnosen stiegen seit 2006 um fast 76 Prozent. Frauen werden doppelt so häufig wegen Seelenleiden krankgeschrieben wie Männer. Baas wandte sich dagegen, Arbeitsbedingungen noch stärker zu regulieren. „Kein Unternehmen am internationalen Markt kann es sich leisten, E-Mails nach 20 Uhr deutscher Zeit nicht mehr zu beantworten“, sagte Baas. „Aber wir brauchen Rahmenbedingungen für eine flexiblere Arbeitsorganisation.“