Berlin. Die Unionsfraktion fordert von den Grünen eine schnellere Klärung des Einflusses von Gruppen mit pädophilen Zielen in den Anfangsjahren der Partei. „Einen Parteienforscher mit Frist zum Jahresende zu beauftragen zeigt lediglich, dass die Grünen an einer raschen Aufarbeitung nicht interessiert sind“, sagte die CDU-Abgeordnete Erika Steinbach, die die Fraktions-Arbeitsgruppe Menschenrechte leitet. „Die Grünen müssen selbst die Vorwürfe klären und die Öffentlichkeit noch bis zur Sommerpause unterrichten.“

Der Grünen-Vorstand hatte eine Prüfung durch einen unabhängigen Forscher beschlossen. Damit soll geklärt werden, „wie lange und in welchem Umfang Gruppen, die völlig inakzeptable pädophile Forderungen nach Straffreiheit für Sexualität von Erwachsenen mit Kindern vertreten haben, innerhalb der Partei wirken konnten“. Der „Spiegel“ hatte berichtet, dass eine Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule, Päderasten und Transsexuelle (BAG SchwuP) für die Legalisierung von Sex mit Kindern war und in der Partei in den 80er-Jahren einen größeren Einfluss als bisher bekannt gehabt habe. 1985 hatte ein Landesparteitag der nordrhein-westfälischen Grünen in Lüdenscheid beschlossen, dass „gewaltfreie Sexualität“ nicht strafrechtlich verfolgt werden dürfe. Demnach war „gewaltfreie Sexualität mit Kindern“ beschrieben worden als Beziehung, „die wir alle als für beide Teile angenehm, produktiv, entwicklungsfördernd, kurz: positiv ansehen müssen“.

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt warf der Grünen-Spitze vor, ihre schützende Hand „über einen widerwärtigen Pädophilen“ wie den Europapolitiker Daniel Cohn-Bendit zu halten und die Aufklärung zu verhindern. Cohn-Bendits Rolle bei dem Thema ist seit Wochen wieder im Gespräch. 1975 hatte er in einem halb fiktiven Buch über seine Zeit als Kindergärtner geschrieben: „Es ist mir mehrmals passiert, dass einige Kinder meinen Hosenlatz geöffnet und angefangen haben, mich zu streicheln.“