Berlin. Jeder vierte der gut zwei Millionen Tatverdächtigen in Deutschland hat keinen deutschen Pass. Das geht aus der neuesten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2012 hervor, die Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) am Mittwoch offiziell vorstellen wird. Demnach stieg die Zahl „nichtdeutscher Tatverdächtiger“ gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent auf rund eine halbe Million (genau 502.390). Gleichzeitig ging die Zahl der deutschen Tatverdächtigen um 2,2 Prozent auf 1,59 Millionen zurück. Gegenüber dem Vorjahr blieb die Gesamtzahl der Verdächtigen fast konstant, das Minus liegt bei nur 0,9 Prozent.

Ohne die sogenannten ausländerspezifischen Delikte fällt der Anteil von Ausländern an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen etwas geringer aus: Dieser beträgt dann 21,5 Prozent. Zu den ausländerspezifischen Delikten gehören Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz, insbesondere die unerlaubte Einreise oder das Erschleichen eines Aufenthaltstitels. Ausländer waren laut Kriminalstatistik erneut überproportional bei Straftaten vertreten, die einen „hohen Organisationsgrad“ erfordern. Hierzu zählen beispielsweise die illegale Einfuhr von Kokain sowie der Taschendiebstahl. Die Zahl der tatverdächtigen Kinder unter 14 Jahren und Jugendlichen im Alter von 14 bis unter 18 Jahren sank im vorigen Jahr. Rund 75.000 Kinder wurden polizeilich erfasst, das ist ein Minus von 11,9 Prozent. Die Zahl der erfassten Jugendlichen lag bei 200.000, was einem Minus von 6,7 Prozent entspricht. Knapp die Hälfte aller Kinder trat mit Diebstahlsdelikten in Erscheinung, vor allem mit Ladendiebstahl.