Das ist der Stoff, aus dem Tweets sind: Niedersachsen-Wahl und Rücktrittsposse um Rösler sind ein gefundenes Fressen für Twitterer.

Trotz 10-Prozent-Ergebnis in Niedersachsen kann sich die FDP kaum noch des Spottes erwehren. Auch der zwischenzeitlich angebotene Rücktritt von FDP-Chef Rösler macht es nicht besser. Besonders viel Häme ergießt sich über die Liberalen und ihren Vorsitzenden im Internet. Bei Twitter liefen am Wochenende und Montag tausende Tweets zu Rösler, FDP oder der Landtagswahl in Niedersachsen ein. Nicht viele fielen dabei positiv aus.

Zum Ergebnis twitterte Klaus Schrage zunächst: „FDP fast zehn Prozent - und trotzdem aus der Regierung geflogen. Diese Niedersachsen sind wirklich begabte Zyniker.“ Nicht nur in diesem Post wurden auch die Wähler selbst für die Misere verantwortlich gemacht: Der Wachsame verfasste die Nachricht: „Liebe Niedersachsen, bei der LTW (Landtagswahl, Anm. d. Redaktion) ist das anders als im Dschungelcamp: wenn ihr die FDP wählt bleiben die DRIN, die fliegen nicht RAUS.“

Doch auch die Partei selbst kam am Sonntag nicht gut weg: „Was festzuhalten bleibt: Die FDP ist eine tote Partei, sie ist nur noch ein CDU-Zombie“, meint Domenic V. Diesen Vergleich soll sogar Sigmar Gabriel von der SPD ähnlich gemacht haben: Mehrere Twitterer berichteten übereinstimmend, dass der Politiker gesagt haben soll, die FDP sei ein politisches Twilight. Eine halbtote Partei, die nur durch Fremdblut überleben könne. In welchem Interview dies war, konnte bisher jedoch nicht klargestellt werden. Auch Witze kursieren bereits über die Partei, die nicht aus der Krise kommt: „Was ist der Unterschied zwischen einem Smart und der FDP?“, fragte beispielsweise Ninja Pingu, mit der Antwort: „Der Smart hat zwei Sitze.“

Mindestens so viele Kommentare wie zur FDP und Niedersachsen an sich gab es jedoch zum Vorsitzenden Rösler selbst. Als noch nicht klar war, dass er seinen Rücktritt anbietet, twitterte maksumuto: „Rösler muss Spitzenkandidat bleiben. Nur mit ihm ist sicher, dass die FDP aus dem Bundestag fliegt.“ Gerd Friedrich fiel dazu ein: „Ist das nicht wunderbar? Die FDP macht weiter mit Rösler an der Spitze. Dazu sage ich: Auf in den Untergang." Der Twitterer Martin Weber verbreitete sogar eine seiner Meinung nach treffende Äußerung seines Sohnes: „Mein Sohn fragte mich gestern angesichts Rösler, ob eigentlich jeder Politiker werden kann.“

Auch der zwischenzeitliche Stand, dass Rösler nun doch beim Vorsitz Brüderle den Vortritt lassen möchte, entfachte das Feuer auf Twitter wieder: „Wenigstens ein Liberaler, der das Ergebnis der FDP in Niedersachsen richtig zu deuten weiß“, meint Andreas Kemna und Any Body fügt hinzu: "Rösler zu Rücktritt bereit. Also ich bin auch bereit für Röslers Rücktritt.“ Doch dem Nachfolger in spe geht es nicht besser. Der auch als Weinkenner mit der undeutlichen Aussprache beleidigte Politiker muss von Oldman hören: „Huups? Brüderle wird Vizekanzler? Kann der überhaupt simsen?“

Nun rudern wieder alle zurück, Rösler soll nun doch Vorsitzender bleiben und Brüderle aber bei der Wahl Spitzenkandidat werden. Dieses Verwirrspiel sorgt nun erneut für Spott und Hohn. „Brüderle Spitzenkandidat. Für was? Klassensprecher? Come on FDP aufwachen und Realitäten erkennen wäre ein guter Schritt“, meint Markus Tietje. Eine andere Userin, Bine, meint dazu: „Dieser Italo-Western bei der FDP heute, ist das dieser neue Film von Quentin Tarantino von dem im Moment alle reden?!“ Nach Dschungelcamp, Twilight und Django unchained findet FensterRentner sogar noch eine Paralelle, die an die Wollnys oder die Ludolfs erinnert: „Hömma RTL II, ich hab ne ganz heiße Programmidee für Euch, watt halteter von sonner Reality-Doku mitten Titel "Die FDPlers"?“