Unklar ist auch, wann es einen neuen Geschäftsführer für den BER geben wird. Technikchef vom Münchener Airport hat bereits abgesagt.

Berlin. Mit der Benennung eines neuen Termins für die Eröffnung des Hauptstadtflughafens ist in den kommenden Monaten nicht zu rechen. Die Umplanungen werden voraussichtlich bis Frühsommer dauern, sagte Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) nach einer Sitzung des Bundesverkehrsausschusses am Donnerstag in Berlin. Anschließend müsse noch mit Behörden die Genehmigungsfähigkeit geklärt werden.

„Und dann kann man seriös einen neuen Eröffnungstermin benennen“, sagte der neue Aufsichtsratsvorsitzende. „Alles, was vorher genannt wird, hat keine Grundlage und wäre deshalb nicht seriös.“ Unklar sei auch, wann es einen neuen Geschäftsführer gebe. „Es wird schon einige Wochen dauern“, sagte Platzeck. Er deutete an, dass bisherige Interessenten zu hohe Gehaltsvorstellungen gehabt hätten.

Nach der Pannenserie in Schönefeld musste der umstrittene Flughafenchef Rainer Schwarz seinen Hut nehmen. Der Aufsichtsrat entband ihn am Mittwoch von seinen Aufgaben als Geschäftsführer.

Flughafenchef braucht nur „fast maximale Managementfähigkeiten“

Händeringend wird nun für den Hauptstadtflughafen ein neuer Chef gesucht. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) lieferte schon mal die Stellenbeschreibung für potenzielle Bewerber. Absolut erstklassig brauchen diese offenbar gar nicht zu sein. Ramsauer zufolge muss ein möglicher Kandidat nur „fast maximale Managementfähigkeiten“ mitbringen.

Um das Flughafendebakel endlich zu beenden, brauche man jemand „der das Luftverkehrsgeschäft kennt, der den Betrieb eines Flughafens kennt“, sagte Ramsauer am Donnerstag im ARD-Morgenmagazin. Außerdem müsse der neue Flughafenchef darauf brennen, „eine solche Aufgabe und Herausforderung von fast nationaler Bedeutung auch bei den Hörner zu packen“.

Für soviel Leistungsbereitschaft winken ein Jahresbruttogehalt von mindestens 350.000 Euro plus Boni. Zumindest dementierte Ramsauer diese Zahl nicht. Der brandenburgische Ministerpräsident und frisch gekürte Aufsichtsratsvorsitzende der Flughafengesellschaft, Matthias Platzeck (SPD), hatte angedeutet, dass bisherige Interessenten zu hohe Gehaltsforderungen gehabt hätten. Es könne deshalb einige Zeit dauern, bis der Hauptstadtflughafen einen neuen Chef habe. Ramsauer dagegen äußerte sich zuversichtlich, schon bald jemanden zu finden.

Technikchef des Münchner Flughafens wechselt nicht nach Berlin

Bereits abgesagt hat der Technikchef des Münchner Flughafens. Thomas Weyer wird nicht die Leitung des Berliner Hauptstadtflughafens übernehmen. Der für den Posten gehandelte Geschäftsführer für Verkehr und Technik stehe „für einen Wechsel nach Berlin definitiv nicht zur Verfügung“, sagte ein Sprecher des Münchner Flughafens am Donnerstag.

Ramsauer fühlt sich für Flughafen-Debakel nicht verantwortlich

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat eigene Fehler beim Debakel um den Bau des neuen Berliner Flughafens ausgeschlossen. So etwas komme bei ihm nicht vor, sagte er im ARD-Morgenmagazin. Er habe seine Verantwortung für den Bund immer wahrgenommen. Bereits nach der Verschiebung des Eröffnungstermins im vergangenen Sommer habe er sich für Veränderungen in der Geschäftsführung eingesetzt. „Das ist jetzt endlich geschehen“, sagte er.