Eine in Brüssel veröffentlichte Studie sieht die Bundesrepublik weit vorne beim Sozial-Etat. In Deutschland sind Ausgaben sogar gestiegen.

Brüssel. Deutschland hat die vierthöchsten Sozialausgaben in der EU. Nach einer am Dienstag in Brüssel veröffentlichten Studie der EU-Statistikbehörde Eurostat gab die Bundesrepublik 30,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2010 für Sozialschutz wie etwa Gesundheitsversorgung und Alters- und Hinterbliebenenleistungen aus.

Die höchsten Ausgaben von allen 27 EU-Ländern verzeichnete den Angaben zufolge Frankreich mit 33,8 Prozent, danach folgten Dänemark (33,3) und die Niederlande (32,1). Schlusslicht war Rumänien mit 17,6 Prozent. Der EU-Durchschnitt liegt bei 29,4 Prozent.

Die Ungleichheiten spiegelten einerseits Unterschiede in den Lebensstandards wider, seien andererseits aber auch Ausdruck für die Vielfalt der nationalen Sozialschutzsysteme, so Eurostat. Außerdem verzeichnete die Statistikbehörde in den Jahren 2007 bis 2010 einen durchschnittlichen Anstieg der Sozialausgaben in der EU von 26,1 auf 29,4 Prozent.

In Deutschland gab es den Angaben zufolge eine Erhöhung von 27,9 auf 30,7 Prozent. Eurostat begründete den Anstieg mit der Wirtschaftskrise: Während die gesamten Sozialschutzausgaben in den Mitgliedstaaten zwischen 2007 und 2010 um 10 Prozent angestiegen seien, sei das Bruttoinlandsprodukt im selben Zeitraum beinahe gleich geblieben.