Hamburg. Mit 33 Millionen Euro werden Hamburgs Großunternehmen jährlich bei der Energiewende entlastet. Mehrere Betriebe der Schwerindustrie haben bei der Bundesnetzagentur eine Befreiung von den Gebühren für die Nutzung des Stromnetzes beantragt - und genehmigt bekommen.

Wie aus einer Liste der Netzagentur hervorgeht, die dem Abendblatt vorliegt, zahlt allein der Metallhersteller Trimet Aluminium 19,8 Millionen Euro weniger. Der Kupferproduzent Aurubis spart 6,3 Millionen Euro, die Holborn Europa Raffinerie immerhin noch 2,5 Millionen Euro.

Insgesamt zehn Großunternehmen in Hamburg werden bisher vom Netzentgelt befreit. Im Ländervergleich liegt allein das Industrieland Nordrhein-Westfalen bei den Strompreisentlastungen vor Hamburg: Dort werden Konzernen knapp 60 Millionen Euro erlassen. In Bayern sind es dagegen nur 26, in Baden-Württemberg zehn Millionen Euro.

Mit den Netzentgelten sollen Ausbau und Betrieb der Stromnetze finanziert werden. Unternehmen mit einem Verbrauch von mehr als zehn Gigawatt Strom pro Jahr können sich auf Antrag von den Gebühren befreien lassen. Die schwarz-gelbe Regierung will dadurch einen Wettbewerbsnachteil für Unternehmen aus energieintensiven Branchen verhindern. Privathaushalte müssen dagegen künftig mehr als eine Milliarde Euro zusätzlich zahlen.