Berlin. Der SPD-Vorstoß für eine komplette Offenlegung der Nebeneinnahmen von Abgeordneten ist in der schwarz-gelben Koalition zurückhaltend aufgenommen worden. Ziel einer Neuregelung müsse sein, die Schaffung von Transparenz mit dem freien Mandat der Abgeordneten in Einklang zu bringen, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Fraktion, Michael Grosse-Brömer (CDU), in Berlin. Die sehr "ausgeweiteten" Vorschläge der SPD seien wohl der Debatte um die Vortragshonorare des designierten Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück geschuldet.

Grosse-Brömer betonte die Bereitschaft der Union, das bestehende Drei-Stufenmodell zur Veröffentlichung der Nebeneinnahmen um zusätzliche Stufen zu erweitern. Auch FDP-Fraktionsgeschäftsführer Jörg van Essen zeigte sich dafür offen. Nach Ansicht der SPD ist das Stufenmodell jedoch zu ungenau. Deshalb wollen die Sozialdemokraten die exakte Höhe sämtlicher Nebeneinkünfte veröffentlichen. Die Rechtsstellungskommission des Bundestags will sich morgen mit einer Reform der Regelungen befassen.