Berlin. In der Debatte um Nebeneinkünfte der Abgeordneten hat Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) Bedenken gegen schärfere Regeln angemeldet. "Den gläsernen Abgeordneten jedenfalls kann sich niemand ernsthaft wünschen", sagte der Parlamentschef der "Welt am Sonntag". Der designierte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, der wegen hoher Vortragshonorare in die Kritik geraten war, geht weiter in die Offensive. In den kommenden zwei Wochen werde er den angekündigten Bericht eines Wirtschaftsprüfers veröffentlichen, sagte er.

Die SPD will laut Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier "noch in der nächsten Woche einen Vorschlag zur erheblichen Verschärfung der Regeln" vorlegen. Scharf attackierte er in "Bild am Sonntag" namentlich Patrick Döring und Guido Westerwelle: "Diese scheinheilige Gesellschaft von Union und FDP werden wir uns jetzt zur Brust nehmen. Der FDP-Generalsekretär Döring kassiert als Aufsichtsrat der Deutschen Bahn, und Westerwelle hat noch als Fraktionsvorsitzender Vorträge gegen Honorar gehalten."

Politiker aus Union und FDP wehren sich laut "Spiegel" gegen Forderungen, ihre Nebeneinkünfte offenzulegen - darunter Unionsfraktionsvize Michael Fuchs (CDU), der ehemalige Bundesforschungsminister Heinz Riesenhuber (CDU) und Döring.