Ex-CDU-General: “Er erbringt eine Leistung.“ Kanzlerkandidat will “alle Daten“ offenlegen

Berlin. Der frühere Generalsekretär der CDU, Heiner Geißler, hat den designierten SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück vor Kritik von Union und FDP verteidigt. Die Regierungsparteien werfen Steinbrück vor, hohe Nebeneinkünfte, angeblich mindestens 580 000 Euro, aus Vorträgen unter anderem bei Banken erhalten zu haben. Im SWR sagte Geißler: "Ich muss Peer Steinbrück doch leicht in Schutz nehmen. Denn wenn er einen Vortrag hält, dann erbringt er eine Leistung, und dafür wird er bezahlt. Es wäre etwas anderes, wenn er das Geld geschenkt bekäme und er in seiner Existenz davon abhängig wäre."

Steinbrück sagte in der ARD, er habe einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer engagiert und werde "alle Daten" offenlegen. Den Vorwurf einer Nähe zur Bankenlobby nannte er "absurd und dämlich". SPD und Grüne drängen Union und FDP jetzt ihrerseits, die Transparenzregeln für alle Politiker zu verschärfen. Dies hätten die Regierungsparteien bisher verhindert.

Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) sagte dazu, das eine habe mit dem anderen nichts zu tun. "Es geht nicht darum, wie viel Geld einer nebenher verdient, ... sondern wo und mit wem." Steinbrück sei "keiner, den wir in einer so schwierigen Zeit, wie wir sie jetzt in Europa haben, brauchen".