Kanzlerkandidat will nur mit Grünen an die Macht. Aber laut Umfrage derzeit keine Mehrheit

Hamburg. Auch wenn Peer Steinbrück ein Zusammengehen ausgeschlossen hat - die Linkspartei kann sich nach der nächsten Bundestagswahl eine rot-rot-grüne Regierungskoalition unter einem SPD-Kanzler Steinbrück vorstellen. Parteichefin Katja Kipping sagte dem Abendblatt, über Bündnisse entschieden nicht Kandidaten, sondern Parteien: "Und wenn sie klug sind, nach der Wahl." SPD, Linke und Grüne sollten sich "von den kindischen Abgrenzungsritualen" lösen, um aus einer zersplitterten Opposition eine schlagfähige Mehrheit zu formen. "Sonst machen wir es Merkel zu einfach."

Steinbrück, der am Freitag zum SPD-Kanzlerkandidaten nominiert worden war, setzt dagegen weiter ausschließlich auf ein Bündnis mit den Grünen. Auf dem Parteitag der NRW-SPD in Münster warnte er vor Spekulationen über eine Ampelkoalition von SPD, FDP und Grünen. Auch die Piraten seien für ihn kein Partner. "Wir beschäftigen uns nicht mit Szenarien, die wir nicht anstreben und die wir auch nicht wollen", sagte Steinbrück. Der 65-Jährige schloss zudem aus, als Minister in einer Großen Koalition unter Kanzlerin Merkel zu arbeiten.

Nach einer Emnid-Umfrage für die "Bild am Sonntag" kommt ein rot-grünes Bündnis derzeit nur auf 40 Prozent. Union und FDP erreichen 42 Prozent.