Umfrage: Bürger mit Regierung zufrieden. Aber keine Mehrheit für Schwarz-Gelb

Berlin. Der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hätte bei einer Direktwahl derzeit keine Chance gegen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) - das ist das Ergebnis des am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometers. 53 Prozent der Befragten wäre demnach Kanzlerin Angela Merkel lieber, 36 Prozent würden sich für Steinbrück entscheiden. Die Umfrage wurde vor den Entwicklungen des Freitags durchgeführt. Dabei haben die Befragten Steinbrück im Vergleich mit den beiden anderen potenziellen SPD-Bewerbern noch die größten Chancen gegen die Amtsinhaberin eingeräumt. Am deutlichsten würde Merkels Vorsprung (63 Prozent) derzeit gegenüber Sigmar Gabriel ausfallen. Lediglich 27 Prozent sähen den SPD-Chef lieber als Bundeskanzler. Nahezu gleichauf mit Steinbrück lag laut Umfrage Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier.

Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, müsste sich die Union aber trotz des Rückhalts für Merkel nach neuen Partnern umsehen. Die schwarz-gelbe Koalition würde es laut der Umfrage derzeit nicht mehr geben. Zwar sind CDU und CSU mit 38 Prozent der Stimmen im Aufwind (plus zwei Prozent), doch die FDP würde mit vier Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Die SPD läge bei 29 Prozent (minus ein Prozent). Die übrigen Parteien stagnieren: Grüne, Linke und Piraten liegen laut Politbarometer unverändert bei 13 sowie je sechs Prozent.

Insgesamt bewerten die Deutschen die Arbeit der Bundesregierung überwiegend positiv. 60 Prozent meinen, die Regierung mache ihre Sache alles in allem eher gut, 33 Prozent finden sie eher schlecht. Überhaupt nicht zufrieden sind die Befragten nach wie vor mit dem geplanten Betreuungsgeld: Eine Zweidrittelmehrheit ist dagegen.

Die Top drei der wichtigsten Politiker sind erneut Angela Merkel, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Peer Steinbrück. Der Fraktionschef der Grünen, Jürgen Trittin, gehört wieder zu den zehn wichtigsten Politikerinnen und Politikern, während Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) nicht mehr dazugerechnet wird.