Wiesbaden/Berlin. Die durchschnittliche Kinderzahl je Frau in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts ging die Zahl 2011 auf 1,36 Kinder je Frau zurück. Im Jahr 2010 lag sie bei 1,39 Kindern je Frau. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 662 685 Babys geboren, ermittelten die Statistiker. Noch vor 20 Jahren kamen fast 170 000 Kinder mehr zur Welt. Familienministerin Kristina Schröder will nun ungewollt kinderlosen Frauen helfen und rückt dafür das Thema künstliche Befruchtung in den Fokus. "Keine andere politische Maßnahme hat eine so unmittelbar positive Auswirkung auf die Geburtenrate", sagte sie. In diesem Jahr stünden sieben Millionen Euro für die Unterstützung ungewollt kinderloser Paare zur Verfügung.

Die Ministerin sieht zudem einen Lichtblick bei kinderwilligen Akademikerinnen. Laut einer neuen Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung ist bei über 35 Jahre alten Hochschulabsolventinnen die Geburtenrate in den Jahren 2005 bis 2009 gestiegen. Dass Akademikerinnen häufig im höheren Alter Kinder bekommen, erstaunt die Forscher nicht: Bei Frauen mit Hochschulbildung sei der Berufseinstieg durch die lange Ausbildung verzögert, das Kinderkriegen werde daher häufig aufgeschoben. Diesen Trend gebe es auch in anderen Industrieländern.