Athen. In Griechenland sind die Gespräche der Regierung mit den internationalen Geldgebern ins Stocken geraten. Die von den Gläubigern nach Athen entsandte Troika aus Experten von Europäischer Union, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds sieht in manchen Punkten erheblichen Klärungsbedarf. "Wir versuchen die Troika von der Solidität unserer Positionen zu überzeugen", räumte Finanzminister Yannis Stournaras ein.

Die Troika hegt Zweifel an Teilen des Sparprogramms in Höhe von zwölf Milliarden Euro. Sollte die Regierung die fehlenden Angaben nicht liefern, würde der Sparplan abgelehnt. Heute trifft sich Regierungschef Antonis Samaras in Frankfurt zu separaten Gesprächen mit EZB-Chef Mario Draghi.

Wie aus Athener Kreisen verlautete, wurden Einsparvorhaben im öffentlichen Sektor und weitere Einschnitte im Gesamtvolumen von zwei Milliarden Euro als "zu vage" beurteilt. Die Troika dringe darauf, die Zahl der Mitarbeiter im öffentlichen Dienst stärker abzubauen. Die Regierung sperrt sich gegen dieses Vorhaben, das in der Bevölkerung auf heftige Proteste stößt.

Auch innerhalb des Regierungsbündnisses regt sich Widerstand gegen den Sparkurs. So wurde die Forderung laut, Rentner mit niedrigen Altersbezügen und Staatsbedienstete so weit wie möglich bei den Kürzungen zu verschonen. "Unsere europäischen Partner müssen einsehen, dass das griechische Volk nicht mehr hinnehmen kann", sagte der Chef der gemäßigten Linken, Fotis Kouvelis.