Es war die letzte Reise als US-Botschafter in Deutschland, die letzte große Rede - und die nicht zufällig in Hamburg. Der US-Botschafter in...

Hamburg. Es war die letzte Reise als US-Botschafter in Deutschland, die letzte große Rede - und die nicht zufällig in Hamburg. Der US-Botschafter in Deutschland, William R. Timken, hat sich gestern nach dreieinhalb Jahren im Amt als Diplomat verabschiedet. Und er hat dafür Hamburg gewählt, "weil die Stadt wie kaum eine Zweite mit den USA verbunden ist und mit einem Geist der Offenheit erfüllt ist".

In einer Rede vor der Handelskammer Hamburg zum Stand der deutsch-amerikanischen Beziehungen verwies Timken darauf, "dass als Folge der Auswanderung in die neue Welt heute fast 60 Millionen Menschen deutsche Wurzeln haben". Wie er selbst. Timkens Urgroßvater stammte aus Tarmstedt bei Bremen und war 1838 als Siebenjähriger in die USA ausgewandert. Ebenso wie die kulturellen Bande zählen nach den Worten Timkens auch die wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen beiden Ländern. Der transatlantische Handel und die Investitionen formten das Verhältnis mindestens ebenso wie diplomatische Schritte oder militärische Übungen. "Ich glaube, dass die deutsch-amerikanischen Beziehungen fester, gereifter und ausgeglichener sind als je zuvor", sagte Timken. Mit Blick auf die Finanzkrise gab er sich optimistisch, dass "wir diese Periode hinter uns lassen". Wichtig sei es vor allem, das Vertrauen in die Märkte zu stärken, um mit Investitionen das Wachstum zu fördern. "In diesen Zeiten brauchen wir einander mehr, nicht weniger."

Timken und seine Ehefrau Sue waren zuvor von Hamburgs Erstem Bürgermeister Ole von Beust empfangen worden. Zum Mittagessen war das Paar bei US-Generalkonsulin Karen E. Johnson zu Gast. Timken versicherte: "Ich nehme ein Stück Heimat mit in die USA."