Immer mehr Länder stimmen zu. Künftig 40 Prozent weibliche Aufsichtsräte?

Berlin. Die von Hamburg initiierte Bundesratsinitiative für eine Frauenquote von 40 Prozent in Aufsichtsräten hat gute Aussichten auf Erfolg. Nachdem sich zunächst die von SPD und Grünen geführten Landesregierungen hinter den Gesetzentwurf von Justizsenatorin Jana Schiedek (SPD) gestellt hatten, will nach Abendblatt-Informationen nun auch Sachsen-Anhalt zustimmen. Zudem steht das Saarland der Initiative positiv gegenüber. Beide Länder werden von einer Großen Koalition regiert. Votieren sie bei der für den 21. September angesetzten Abstimmung der Länderkammer mit Ja, würden auf Schiedeks Gesetzentwurf 37 Stimmen entfallen. 35 wären nötig, damit ein Gesetzgebungsverfahren gestartet wird.

"Ich unterstütze die Hamburger Initiative, denn sie ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es wäre ein Armutszeugnis, auf Maßnahmen aus Brüssel zu warten", sagte Sachsen-Anhalts Justizministerin Angela Kolb (SPD) dem Abendblatt. Ein Sprecher des Justizministeriums an der Saar betonte, man unterstütze die Zielrichtung der Vorlage, habe sich aber noch nicht auf das Abstimmungsverhalten geeinigt.

Familienministerin Kristina Schröder (CDU) ist gegen eine feste Quote. Sie befürwortet eine Regelung, nach der sich die Unternehmen eigene, flexible Zielmarken setzen.