Berlin. Die Chefin der Grünen Jugend mahnt angesichts der Rangelei um die Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl 2013 zu mehr Respekt untereinander. Sie wünsche sich einen anständigen und ehrlichen Wettbewerb bis zur Auszählung der geplanten Urwahl Anfang November, sagte die Sprecherin der Jugendorganisation, Sina Doughan. Keiner der Bewerber dürfe schlechtgeredet werden. Querschüsse wie in den vergangenen Wochen müssten tabu sein. "Wir brauchen jetzt Fair Play!", sagte sie.

Große Teile der Basis sind nach Doughans Eindruck mittlerweile von den monatelangen Diskussionen über Personalentscheidungen genervt, weil viele inhaltliche Debatten in den Hintergrund gedrängt wurden. Jetzt werde der Personalzwist durch die demokratische Urwahl beendet. Dies sei der "vollkommen richtige Weg". Nach Doughans Eindruck wird die Spitzenkandidatenfrage in der Partei zu hoch gehängt. "Wir Grüne werden vor allem wegen der Themen gewählt und weniger wegen der meistgeklebten Gesichter auf den Plakaten."

In der kommenden Woche findet der Bundesparteitag in Hannover statt. Es gibt sechs Kandidaten: Ins Rennen gehen Parteichefin Claudia Roth, Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt sowie die beiden Fraktionschefs Renate Künast und Jürgen Trittin. Hinzu kommen zwei kaum bekannte Außenseiterkandidaten aus Baden-Württemberg und Bayern.