Mainz/Berlin. Mit einem Antrag im Bundesrat wollen elf Bundesländer das umstrittene Betreuungsgeld verhindern. "Die Einführung eines Betreuungsgeldes ist verfehlt, weil es dazu führt, dass Familien auf ihren Rechtsanspruch der Kindertagesförderung verzichten", heißt es in einer Erklärung der elf zuständigen Minister. Das Betreuungsgeld stelle keine Wahlfreiheit her, weil es noch nicht genügend Betreuungsplätze für Kinder gebe.

Der Initiative haben sich neben Hamburg und den rot-grün regierten Bundesländern auch Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Berlin angeschlossen, wo eine Koalition aus CDU und SPD die Regierung stellt. Die zuständigen Minister warnten vor zusätzlichen Belastungen ihrer Länderhaushalte durch das geplante Betreuungsgeld. In den Verwaltungen müssten mehrere Hundert Stellen zusätzlich geschaffen werden. Die für das Betreuungsgeld eingeplanten Mittel müssten, so die Länder, in den Ausbau der Betreuungsplätze für unter Dreijährige fließen. Das Betreuungsgeld sollen Eltern erhalten, die ihr Kind zu Hause erziehen: 100 Euro für einjährige Kinder, von 2014 an monatlich 150 Euro für ein- und zweijährige Kinder.