Berlin. Die Chancen auf die Einführung einer Zuschussrente für bedürftige Senioren sinken. Nach der FDP sprach sich auch der Wirtschaftsflügel der CDU/CSU gegen die Pläne von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) aus. Von der Leyen will für all diejenigen eine Zuschussrente einführen, die lange Jahre gearbeitet haben und trotzdem von Altersarmut bedroht sind. Ihr Modell sieht vor, dass kleine Renten auf bis zu 850 Euro im Monat aufgestockt werden, sofern die Arbeitnehmer auch privat vorgesorgt und lange genug in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben.

Außerdem sollen Kindererziehungszeiten stärker berücksichtigt werden. Von der Leyen sagte der "Bild"-Zeitung, es sei ungerecht, wenn Millionen Mütter wegen der Kindererziehung in Teilzeit arbeiten und im Alter zum Sozialamt müssten, während ihre Kinder für andere die Rente sicherten.

Der CDU-Wirtschaftsexperte Michael Fuchs sagte der "Passauer Neuen Presse", von der Leyen wisse, "dass die Pläne für eine Zuschussrente mit der FDP so nicht zu machen sind - aber auch nicht mit dem Wirtschaftsflügel der Union, den ich zu vertreten habe". Fuchs kritisierte: Wer wenig einzahle, erhalte nach den Plänen als Geringverdiener eine Rente, die auf bis zu 850 Euro im Monat aufgestockt werde. Die Parteivorsitzenden von CDU, CSU und FDP müssten sich mit den Rentenplänen in einem Spitzengespräch befassen.

Unterdessen schlägt eine SPD-Arbeitsgruppe als Maßnahme gegen Altersarmut vor, dass Geringverdienern, die 40 Jahre lang Vollzeit gearbeitet haben, eine "Solidar-Rente" von 850 Euro pro Monat garantiert wird.