Die kleinste Fraktion im neuen Saarbrücker Landtag ist das Zünglein an der Waage: Mit 5,9 Prozent zogen die Grünen am Sonntag gerade noch ins Landesparlament ein.

Berlin. Jetzt können sie entscheiden, ob das Saarland künftig von Rot-Rot-Grün oder von einer Jamaika-Koalition mit CDU und FDP regiert wird.

Und das Werben um die Grünen hat längst begonnen. Nur einen Tag nach der Wahl hat Ministerpräsident Peter Müller (CDU) der Öko-Partei Sondierungsgespräche angeboten. Und auch die Liberalen betonen die Gemeinsamkeiten - etwa bei den Bürgerrechten.

Nach dem Absturz der CDU in Thüringen ist die Zusammensetzung der künftigen Landesregierung völlig offen. Ministerpräsident Dieter Althaus will in Gesprächen mit der SPD versuchen, den Machterhalt seiner Partei dennoch zu sichern. Als Haupthindernis für eine rot-rot-grüne Koalition gilt, dass die Linke das Amt des Ministerpräsidenten als stärkste Partei in einer solchen Regierung für sich reklamiert, SPD und Grüne die Wahl des Linken-Spitzenkandidaten Bodo Ramelow aber strikt ablehnen.

In Sachsen steuert Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) auf eine Koalition mit der FDP zu. Nach dem Rücktritt des sächsischen SPD-Vorsitzenden Thomas Jurk seien keine verbindlichen Gespräche mit dem bisherigen Koalitionspartner SPD mehr möglich. Jurk hatte seinen Schritt mit dem schlechten Wahlergebnis begründet. Das Amt will Fraktionschef Martin Dulig zusätzlich übernehmen.