Hamburg. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sieht eine erhöhte Terrorgefahr in Deutschland. Es bestehe kein Zweifel daran, dass Deutschland im Visier von Islamisten sei, sagte Friedrich im Abendblatt-Interview. "Wir sehen über das Internet Bewegungen, die auf eine hohe Entschlossenheit der Islamisten, einen Anschlag zu verüben, schließen lassen." Deshalb sei man "sehr wachsam".

Friedrich nannte die Sicherheitslage "ernst". Man habe keine konkrete Bedrohung, "aber die abstrakte Gefahr ist mindestens so groß wie im November 2010". Damals hatte die Bundesregierung wegen einer erhöhten Terrorgefahr und wegen konkreter Hinweise auf einen Anschlag die Sicherheitskontrollen auf Flughäfen und Bahnhöfen deutlich verstärkt. Friedrich nannte als Problem den sogenannten "homegrown terrorism". In Deutschland hätten sich potenzielle Terroristen inmitten der Gesellschaft radikalisiert.

Nach der scharfen Kritik an dem Minister wegen der Entlassung der gesamten Führungsspitze der Bundespolizei deutete Friedrich an, die Behörde zu reformieren.