Guido Westerwelle ist der größte Wahlsieger, den die FDP je hatte. Zugleich gilt er als einer der Hauptschuldigen des Absturzes seiner Partei. 14,6 Prozent holte die FDP bei der Wahl 2009 - ein historisches Ergebnis, das Kanzlerin Angela Merkel zu einer neuen Regierungsmehrheit verhalf. Westerwelle hatte die Liberalen quasi im Alleingang in die Zweistelligkeit geführt.

Die Erwartungen an ihn und die Partei waren danach immens - und sie wurden nicht gehalten. Westerwelle gab 2011 nach Niederlagen bei Landtagswahlen, einer schwachen Regierungsbilanz der Liberalen und wegen des dauerhaften Umfragetiefs den Parteivorsitz nach zehn Jahren ab. Das Amt des Bundesaußenministers behielt er jedoch.