Berlin. Die Koalition will nach Abendblatt-Informationen noch in diesem Herbst ihr "Gesamtkonzept Elbe" fertigstellen. Darin soll sowohl die Zukunft der schifffahrtlichen Nutzung des für Hamburg strategisch wichtigen Gewässers als auch der Naturschutz weiterentwickelt werden. Eine Gruppe aus Bund- und Ländervertretern will sich demnächst ein drittes Mal treffen, um weiter gemeinsame Eckpunkte zu erarbeiten. In einem Sachstandsbericht, der dem Abendblatt vorliegt, heißt es, das Gesamtkonzept solle mit möglichst breiter politischer und gesellschaftlicher Unterstützung durch Umweltverbände, Verbände der Binnenschifffahrt, der Häfen, des Tourismus und der auch der Kirchen gestaltet werden.

Federführend arbeitet das Bundesverkehrsministerium in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesumweltministerium an dem Konzept. Für den Herbst ist zudem eine große "Flussgebietskonferenz Elbe" geplant. Hierbei sollen auch die Kirchen beteiligt sein.

Der Wandsbeker Bundestagsabgeordnete Jürgen Klimke, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft (AG) Elbe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, forderte: "Das Elbkonzept muss schnell erarbeitet werden und auch Vorschläge für die Binnenschifffahrt auf der Elbe beinhalten." Nach dem Beschluss zur Vertiefung der Unter- und Außenelbe wachse nun der Druck aus Tschechien, endlich eine bessere Anbindung an den wichtigsten tschechischen Exporthafen Hamburg zu bekommen. Dafür müssten die Mittel- und Oberelbe ertüchtigt werden, so Klimke. "Das ist auch für die Wirtschaft unserer Region wichtig. Deshalb brauchen wir endlich ein Gesamtkonzept für die Elbe, das ökonomische, ökologische und touristische Aspekte berücksichtigt", sagte Klimke. Er werde dies parlamentarisch begleiten, kündigte er an.

Klimkes Forderung ist auch darin begründet, dass die Schifffahrt auf der Elbe bei Hitzacker regelmäßig Probleme hat, weil hier der Fluss aufgrund kürzerer Buhnen langsamer fließt und sich Sandbänke bilden, die ständig abgebaggert werden müssen. Diese sogenannte Elbereststrecke zwischen Dömitz und Hitzacker ist die derzeit umfangreichste und längste Dauerbaggerstelle im Bereich der deutschen Binnenelbe. Zudem hat die mit 728 Kilometern längste Bundeswasserstraße nicht den Nutzungszustand erreicht, den sie vor dem verheerenden Hochwasser 2002 hatte.