Wiesbaden. Erstmals seit 1997 ist die Zahl der Empfänger von Asylbewerberregelleistungen wieder angestiegen. Ende 2010 bezogen 130 300 Menschen entsprechende Leistungen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Gegenüber 2009 bedeutete dies eine Zunahme um 7,5 Prozent. Die Ausgaben beliefen sich 2010 auf 815 Millionen Euro, das waren 3,3 Prozent mehr als 2009. Die größte Empfängergruppe von Leistungen waren Serben (15 200 Personen), Iraker (9400 Personen) und Afghanen (8300 Personen).

Die Leistungen für Asylbewerber stehen derzeit beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe auf dem Prüfstand. Am 18. Juli will das Gericht seine Entscheidung bekannt geben. In dem seit 1993 geltenden Asylbewerberleistungsgesetz ist geregelt, dass Flüchtlinge mit 224,97 Euro im Monat auskommen müssen. Das sind 40 Prozent weniger, als ein alleinstehender Erwachsener an Hartz-IV-Leistungen erhält, nämlich 364 Euro. Kritiker bezweifeln, dass diese Summe ausreicht, um ein menschenwürdiges Auskommen zu sichern.