Hamburg. Die FDP verliert nach dem Rücktritt ihres Generalsekretärs Christian Lindner in der Wählergunst weiter an Boden. Im Stern-RTL-Wahltrend kommt sie nur noch auf zwei Prozent und büßt damit einen Punkt im Vergleich zur Vorwoche ein. Diesen Tiefstand hatte die FDP in diesem Jahr bereits zweimal erreicht.

Auseinander gehen die Meinungen darüber, ob FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle ein besserer Parteichef wäre als Philipp Rösler. 34 Prozent würden Brüderle den Vorzug geben, 37 Prozent sehen in ihm nicht den besseren FDP-Chef. Bei den FDP-Wählern hingegen halten 48 Prozent Brüderle für geeigneter als Rösler. Wieder zulegen konnte nach der gestern veröffentlichten Forsa-Umfrage die Piratenpartei: Neun Prozent würden sich derzeit für die Piraten entscheiden, das sind zwei Prozentpunkte mehr als in der Woche zuvor. Die Werte der meisten anderen Parteien blieben stabil. Die Union liegt mit 35 Prozent weiter vorn, die SPD bleibt bei 28 Prozent, die Grünen halten sich bei 14 Prozent. Die Linke sank um einen Punkt auf sieben Prozent.

Die CSU befindet sich in Bayern einer neuen Umfrage zufolge wieder leicht im Aufwind, müsste sich, wenn am Sonntag Neuwahlen wären, wegen der Schwäche der FDP einen neuen Koalitionspartner suchen. Auch im Freistaat kommen die Liberalen nach einer Emnid-Umfrage derzeit nur auf zwei Prozent, die CSU auf 44. Das von der SPD favorisierte Bündnis mit Grünen und Freien Wählern käme zusammen auf nur 43 Prozent. Die Piratenpartei könnte hingegen auch in Bayern die Fünf-Prozent-Hürde knapp überspringen - sie liegt bei rund fünf Prozent, die Linke auch nur bei zwei. Im Detail käme die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten, Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, auf 21 Prozent - 2,4 Prozentpunkte mehr als bei der Wahl 2008. Die Grünen liegen bei 13, die Freien Wähler bei neun Prozent.