Brüssel. Nur neun Monate nach seinem Rücktritt kehrt Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg nun auch in Europa auf die politische Bühne zurück. Der in der CSU in Ungnade gefallen Ex-Minister, zu dessen Sturz auch die Internet-Recherchen über die abgeschriebenen Passagen seiner Doktorarbeit beitrugen, will nun in Brüssel für die Internetfreiheit werben. Gemeinsam mit Neelie Kroes, EU-Kommissarin für die digitale Agenda, präsentiert der 40-Jährige am Montag Pläne zur Unterstützung von Netzaktivisten in autoritären Staaten.

Die frühere CSU-Rebellin Gabriele Pauli bot Guttenberg in einem Gespräch mit der "Bunten" unterdessen die Zusammenarbeit an: "Das kann ich mir durchaus vorstellen." Die Zeit sei reif für neue Parteien. "In Deutschland sucht die Bevölkerung nach wählbaren und seriösen Alternativen zu den etablierten Parteien", meinte die 54-Jährige. Nach dem Ende November veröffentlichten Buch "Vorerst gescheitert" waren Spekulationen aufgekommen, Guttenberg könne sich die Gründung einer neuen Partei vorstellen.