Durban. Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat beim Klimagipfel der Vereinten Nationen in Durban ein stärkeres Engagement von China gefordert. Es genüge nicht, grundsätzlich internationale Abkommen zu akzeptieren, sagte der CDU-Politiker. "Neu wäre, wenn China sagt, wir sind für internationale Verbindlichkeit, und wir sind ein Teil davon."

Röttgen mahnte die grundsätzliche Bereitschaft aller Industrie- und Schwellenländer zu einem verbindlichen Klimaschutz an. Eine Verlängerung des Kyoto-Prozesses mache allein mit Klimaabkommen der EU und einiger anderer Staaten, die insgesamt für nur 16 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich seien, keinen Sinn. Für Durban werde es entscheidend sein, ob sich am Ende alle Länder an angemessenen und verbindlichen CO2-Reduzierungen beteiligen.

Kanada, Russland und Japan haben bereits erklärt, dass sie nach der ersten Phase des 2012 auslaufenden Kyoto-Protokolls aussteigen wollen. China, das Land mit dem höchsten CO2-Ausstoß, signalisierte in Durban immerhin, es könnte sich unter bestimmten Umständen nach 2020 verbindliche Klima-Verträge vorstellen.

Der Generaldirektor der Naturschutzorganisation WWF International, Jim Leape, bemängelte, der Konferenz fehle der politische Wille der Regierungen, die Klimakatastrophe noch abzuwenden.