US-Rating-Agentur schließt Entzug der Bonitäts-Bestnote nicht mehr aus

New York. Die amerikanische Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P) nimmt jetzt auch Deutschland ins Visier. Die Agentur warnte die Bundesrepublik, die bisher wie die Euro-Länder Frankreich, Österreich, Finnland, Luxemburg und die Niederlande noch mit der besten Bonitätsnote AAA bewertet wird, vor einer Herabstufung. Wie S&P am späten Montagabend mitteilte, habe sie neben Deutschland insgesamt 14 weitere Staaten der Euro-Zone auf die Liste der Länder mit negativem Ausblick gesetzt. Dies könnte eine Herabstufung innerhalb von 90 Tagen nach sich ziehen.

Es ist der bisher heftigste Warnschuss gegen die Euro-Länder. Es gebe das Risiko, dass die Euro-Zone als Ganzes im kommenden Jahr in die Rezession rutsche, begründete die Agentur ihren Schritt. Die Wahrscheinlichkeit liege bei 40 Prozent. Für Staaten wie Spanien, Portugal und Griechenland geht S&P sicher von einem Wirtschaftsabschwung aus. Die Rating-Agentur nannte auch das ihrer Meinung nach unkoordinierte und unentschlossene Handeln der Politiker als Grund für ihre negative Bewertung.

Die Kreditwürdigkeit Deutschlands wird bisher von allen großen Rating-Agenturen mit der Bestnote AAA bewertet. Das heißt: Ein Zahlungsausfall gilt als höchst unwahrscheinlich. Je höher die Bonitätsnote, desto günstiger kommen Schuldner an Geld.