Hamburg. Obwohl die Staatsanwaltschaft in Hof das Verfahren gegen Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) gegen eine Geldauflage eingestellt hat, geht die Diskussion um abgekupferte Beiträge des früheren Verteidigungsministers weiter. Nach Recherchen der Internet-Plattform GuttenPlag hat Guttenberg auch bei einem Aufsatz im Jahr 2004 unsauber gearbeitet. Guttenberg räumte ein, fremde Quellen genutzt zu haben. Es handele sich um ein "politisches Papier", nicht um eine wissenschaftliche Arbeit, sagte er der "Welt am Sonntag". Die Staatsanwaltschaft Hof soll bei ihren Ermittlungen zu Guttenbergs Doktorarbeit laut "Spiegel" nicht von Vorsatz ausgegangen sein. Guttenbergs Erklärung, er habe die Übersicht verloren, sei "nachvollziehbar und jedenfalls nicht zu widerlegen". Die Universität Bayreuth hatte Guttenberg in einem ausführlichen Gutachten systematische Täuschung vorgehalten.

Vom Interview-Buch Guttenbergs waren drei Tage nach Verkaufsstart 80 000 Exemplare der Erstauflage vergriffen. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung": "Wir sollten Karl-Theodor zu Guttenberg und seine momentanen Aktivitäten nicht so wichtig nehmen."