Hamburg. Die Anzeichen für ein politisches Comeback von Karl-Theodor zu Guttenberg verdichten sich - doch in der CSU wächst der Widerstand gegen ihren einstigen Hoffnungsträger. Guttenberg hatte in einem Interview mit der "Zeit" über die CSU gesagt: Wenn diese sich noch als Volkspartei bezeichne, wirke dies "nur noch wie die Verhöhnung früherer Träume".

CSU-Chef Horst Seehofer sagte dazu: "Wenn er jetzt den Kurs der CSU kritisiert, darf ich ihn daran erinnern, dass er bis vor acht Monaten Bezirksvorsitzender dieser CSU war. Da habe ich nichts vernommen davon, dass der Charakter der CSU als Volkspartei gefährdet sei", sagte er dem "Spiegel". Er fügte an: "Ich erkenne an dem Auftritt von Karl-Theodor zu Guttenberg und an dem Interview viel von seiner Persönlichkeitsstruktur wieder. Diese Art und Weise, andere herabzusetzen, um sich selbst zu erhöhen, geht so aber nicht."

Guttenberg beklagt sich laut "Spiegel" in seinem Interviewbuch "Vorerst gescheitert", das kommende Woche erscheint, auch über die politische Ahnungslosigkeit anderer Politiker. Er sei fasziniert von der "erschütternden Unkenntnis bis in die politischen Spitzen hinein, was Mechanismen, Regeln und Abläufe internationaler Kapitalströme anbelangt".