Werte des Betroffenen stimmten nicht mit denen des Möbelhauses überein

Hofheim-Wallau. Die Möbelhauskette Ikea in Deutschland trennt sich von einer Führungskraft, die Kontakte zu rechtsextremen Kreisen haben soll. "Wir haben die Entscheidung getroffen, dass wir mit dem Mitarbeiter nicht mehr zusammenarbeiten möchten", sagte eine Sprecherin gestern am Firmensitz in Hofheim-Wallau. Die Werte des Beschuldigten stimmten nicht mit denen des schwedischen Möbelhauses überein.

Die Führungskraft aus dem Personalbereich soll auf Facebook mit dem früheren Berliner NPD-Landesvorsitzenden Jörg Hähnel und dem saarländischen NPD-Landesvorsitzenden Frank Franz befreundet sein, außerdem mit dem rechtsextremen Liedermacher Frank Rennicke. Das berichtete der "Wiesbadener Kurier" unter Verweis auf das "Recherchebüro Berlin". Wie die Trennung erfolgen soll, ist unterdessen noch unklar. "Arbeitsrechtlich ist das nicht so einfach, weil die NPD nicht verboten ist", sagte eine Sprecherin. "Wie das juristisch aussieht, kann ich noch nicht beantworten."

Firmengründer Ingvar Kamprad, heute einer der reichsten Männer der Welt, hatte in Schweden selbst intensive Kontakte zur extremen Rechten. Die schwedische Boulevardzeitung "Expressen" deckte auf, dass er unter anderem die Organisation Nysvenska Rörelsen von Per Engdahl, einem Freund und bekannten Nationalsozialisten, bis 1945 finanziell unterstützt hatte. Seit 1942 war Kamprad auch aktives Mitglied dieser Organisation. Kamprad entschuldigte sich 1994 bei seinen Mitarbeitern und Kunden. 2008 fügte er in einem Fernsehinterview hinzu, er habe "mehr mit Mussolini als mit dem anderen Kerl" sympathisiert. Gereizt habe ihn die "kooperative Idee".