Die Bekennervideos geben Hinweise auf eine Serie von Straftaten des Trios

Hamburg. Am schnellsten waren sie auf Fahrrädern. Wenn Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt eine Bank ausrauben wollten, dann radelten sie unauffällig hin und strampelten anschließend mit der Beute rasant davon. Die beiden Neonazis, die offenbar zusammen mit Beate Z. eine beispiellose Mord-, Raub- und Terrorserie verantworten, lebten jahrelang im Untergrund. Und so scheibchenweise, wie nun die Erkenntnisse über ihre Taten und die vermuteten Hintergründe öffentlich werden, so mühen sich die Ermittler in ungeklärten Fällen um eine Spur zu dem Trio. Die beiden toten Männer haben auf einer DVD in einem zynischen Bekennervideo weitere Hinweise auf ihre Verbrechen gegeben. Bislang scheint klar: Sie sind vermutlich für die Morde an neun türkischen Kleinunternehmern verantwortlich und die Schüsse auf zwei Heilbronner Polizisten, von denen eine Beamtin starb und einer schwer verletzt überlebte. Außerdem sollen sie 14 Banküberfälle begangen haben.

In Köln soll das Nagelbombenattentat im Juni 2004 auf das Konto des Trios gehen, ebenso das Attentat auf eine Deutsch-Iranerin 2001. Der Anschlag auf eine S-Bahn-Station in Düsseldorf im Jahr 2000 - zehn Migranten aus Osteuropa wurden verletzt, das ungeborene Kind einer 26-jährigen Frau getötet - wird neu untersucht. Die meisten Opfer waren Juden. Im westfälischen Rheda-Wiedenbrück wird der Mord an einem 68-jährigen Türken überprüft.