Speyer. Bei der Einweihung der neuen Speyerer Synagoge hat Bundespräsident Christian Wulff an die Pogromnacht des 9. November 1938 und die Schrecken der Nazi-Herrschaft erinnert. Wulff bezeichnete dabei das wieder aufblühende jüdische Leben in Deutschland als Geschenk. Der 9. November erinnere an das grausamste Kapitel der deutschen Geschichte, sei aber auch ein Mut machender Tag der Zuversicht und der Hoffnung, sagte Wulff. "Wir freuen uns darüber, dass neue Synagogen gebaut werden, dass in diesen Synagogen gebetet wird und das Gotteslob erklingt." Die Stadt Speyer gelte seit dem Mittelalter in der weltweiten jüdischen Gemeinschaft als berühmter Ort jüdischer Existenz. Die Synagoge wurde 1938 zerstört.

Die junge Gemeinde mit vielen Mitgliedern vor allem aus den Staaten der früheren Sowjetunion sei ein Ort der Integration und des intensiven Austauschs, sagte der Bundespräsident.

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) sagte, die Landesregierung habe den Bau der Synagoge aus voller Überzeugung gefördert. In der reichen christlich-jüdischen Tradition Speyers werde deutlich, dass viele Leistungen ohne jüdische Mitbürger nicht möglich gewesen wären.