Würzburg. Die Pläne von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) zur Bekämpfung der Altersarmut werden in der Rentenversicherung äußerst skeptisch aufgenommen. Die Zuschussrente, die von der Leyen vorgeschlagen hat, eigne sich "nur bedingt" als Rezept gegen Altersarmut, sagte der Vorstandsvorsitzende der Rentenversicherung, Alexander Gunkel. Er vertritt die Arbeitgeber in der Rentenversicherung. Von der Leyens Pläne sehen vor, dass es eine Art Mindestrente von 850 Euro im Monat geben soll. Voraussetzungen: 45 Jahre rentenrechtliche Zeiten, davon 35 Jahre Beiträge und eine verpflichtende private Rentenversicherung wie eine Betriebsrente oder ein Riester-Vertrag. Und im Alter wird dann geprüft, ob der Zuschussrentner weitere Einnahmen oder einen Partner mit deutlich höheren Einnahmen hat.

Gunkel machte klar, dass beispielsweise eine gering verdienende Verkäuferin (60 Prozent des Durchschnittslohns), die zehn Jahre ihr Kind erzieht, am Ende genauso mit 850 Euro Mindestrente dasteht, als hätte sie ihr Kind nur sechs Jahre erzogen und dann wieder gearbeitet. "Die Lebensleistung wird nicht so behandelt, wie das sonst üblich ist", dass also längere Beitragszahlung zu höherer Rente führt.