Hamburg. Nach zwei Nullrunden und einer Erhöhung von knapp einem Prozent in diesem Jahr können sich die 20 Millionen Rentner in Deutschland für 2012 immerhin auf eine weitere Erhöhung ihrer Altersbezüge um 1,5 Prozent einstellen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, haben führende Rentenexperten eine offizielle Prognose vom Juni bestätigt. Die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Bund, Annelie Buntenbach, habe gesagt, es sei "im nächsten Jahr unter den aktuellen Annahmen rechnerisch eine Rentenanpassung von rund 1,3 Prozent möglich".

Die Berechnungen der Rentenversicherung vom Sommer hätten sich in den vergangenen Monaten so bestätigt, dass die damals genannte mögliche Rentenerhöhung von 1,3 Prozent schon nahe am endgültigen Wert liegen dürfte, heißt es laut "Süddeutscher Zeitung". Endgültig entschieden werde aber erst im März 2012, wenn das Statistische Bundesamt die Jahreszahlen über die Lohnentwicklung vorlegt. Wegen der Rentengarantie der Bundesregierung im Jahr 2009 - die gesetzliche Rente kann nicht sinken - fallen die künftigen Erhöhungen geringer aus als eigentlich vorgesehen. Dadurch wird ausgeglichen, dass die Renten in mindestens einem Jahr der Wirtschaftskrise sogar hätten sinken müssen.

Unterdessen wächst in Deutschland die Zahl der Menschen, deren Rente nicht ausreicht oder die wegen Krankheit oder Behinderung nicht regulär arbeiten können. Ende 2010 bezogen rund 797 000 Bundesbürger die Grundsicherung, 4,3 Prozent mehr als 2009. Damit seien zwölf von 1000 volljährigen Einwohnern auf Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung angewiesen gewesen, berichtete das Statistische Bundesamt. Die Grundsicherung ist Bestandteil der Sozialhilfe.

Am häufigsten bezogen die Menschen in Bremen (21 je 1000 Einwohner), Berlin und Hamburg (je 20) diese Sozialleistungen. In Thüringen und Sachsen wurde die Grundsicherung (sieben Empfänger auf 1000 Einwohner) am seltensten in Anspruch genommen. Dabei spielt eine Rolle, dass Frauen im Osten meist berufstätig waren und eine eigene Rente haben.