Hamburg. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) hat die Linkspartei aufgefordert, sich klar vom Bau der Berliner Mauer zu distanzieren. "Stimmen aus den Reihen der Linken, die den Mauerbau als Notwendigkeit bezeichnen, sind für mich völlig inakzeptabel. Mit solchen Formulierungen hat damals schon die SED-Führung die Abriegelung der DDR gerechtfertigt", sagte Sellering im Abendblatt-Interview.

An diesem Sonnabend jährt sich der Mauerbau zum 50. Mal. Am selben Tag hält die Linkspartei in Mecklenburg-Vorpommern ihren Landesparteitag ab. Die Landtagswahl findet am 4. September statt. In einem Positionspapier schrieben Politiker der Linken, der Bau der Mauer sei "ohne vernünftige Alternative" gewesen.

"Ich schaue mir sehr genau an, wie die Linke auf ihrem Landesparteitag an diesem Wochenende mit dem Thema umgeht", sagte Sellering. "Der 13. August ist ein geeignetes Datum, um sich klar vom staatlichen Unrecht in der DDR zu distanzieren." Gleichwohl ließ er offen, ob die SPD nach einer gewonnenen Landtagswahl weiter mit der CDU oder mit der Linkspartei regieren wird. "Wir werden mit der Partei zusammengehen, mit der wir unser Programm möglichst weitgehend umsetzen können. Da gibt es keine Vorfestlegungen", sagte er. Auf Bundesebene seien rot-rote Bündnisse allerdings "völlig undenkbar".