Rom/Genf/Berlin. Uno-Vertreter und Politiker aus aller Welt haben bei einer Krisenkonferenz gestern in Rom zu schneller Hilfe für die Hungernden in Ostafrika aufgerufen. "Wir brauchen eine globale Mobilisierung gegen den Hunger am Horn von Afrika", sagte der französische Landwirtschaftsminister Bruno Le Maire vor den Vertretern aus rund 190 Staaten. In Ostafrika sind elf Millionen Menschen von Hunger bedroht. Am schlimmsten ist die Lage im Bürgerkriegsland Somalia.

Deutschland hat seine Soforthilfe für die Hungernden bereits aufgestockt. Die Mittel für Trinkwasser, Lebensmittel und medizinische Versorgung würden auf 30 Millionen Euro verdoppelt, sagte Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP). Zusätzlich steuere Deutschland rund 20 Prozent zu den 158 Millionen Euro bei, die die EU zur Verfügung stellt.

Die Weltbank stellte 500 Millionen US-Dollar (350 Millionen Euro) an langfristigen Hilfen für die Landwirtschaft in Ostafrika bereit. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen baut zurzeit eine Luftbrücke für 2,2 Millionen Hungernde im Süden Somalias auf. Schon heute wird ein erster Hilfsflug mit 84 Tonnen Fertignahrung in der somalischen Hauptstadt Mogadischu erwartet.

Die Uno-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos sagte, in den vergangenen zehn Tagen habe die Staatengemeinschaft ihre Zusagen um 200 Millionen auf knapp eine Milliarde US-Dollar (fast 700 Millionen Euro) erhöht. Bis Jahresende sei jedoch eine weitere Milliarde Dollar erforderlich.